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Tierschutzverein Heilbronn und Umgebung eV

Erfasst von: Redaktion, Azubi | 04.11.2024 – 25.11.2024

Junge Igel finden nicht genug Futter:
Laubhaufen und Durchlässe in Zäunen schaffen Lebensraum

Der westeuropäische Igel ist erstmals durch die Weltnaturschutzunion auf der roten Liste als „potenziell gefährdet“ eingestuft. Die Anzahl der Igel in Europa ist drastisch gesunken. Die Hauptursache ist die Zerstörung ihrer natürlichen Lebensräume.

Wir, vom Tierheim Heilbronn haben in den letzten Wochen eine besorgniserregende Zunahme an unterernährten Igeln festgestellt, die fast täglich bei uns abgegeben werden. Aktuell betreuen wir im Tierheim fast 20 Igel sowie zahlreiche Weitere, die auf Pflegestellen untergebracht sind. Die Igel sind mit teilweise 200g weit unter dem Gewicht, das Sie für den Winterschlaf benötigen. Ein Jungigel sollte aktuell bei mindestens 600 g liegen, ein Altigel bei deutlich mehr.

Die Tiere sind auf der Suche nach Nahrung und einem sicheren Unterschlupf, insbesondere in der kalten Jahreszeit. Ein wichtiger Lebensraum für Igel und viele Insekten sind Laubhaufen, die in der Natur als Rückzugsorte und Nahrungsquelle dienen.

Diese Haufen bieten nicht nur Igeln einen geschützten Platz, sondern fördern auch die Biodiversität, indem sie Insekten und anderen Kleintieren Lebensraum bieten.

„Gemeinsam können wir so den Igeln helfen und Lebensraum für Igel schaffen“ sagt Tanja Baumgartner, Mitglied im Verwaltungsausschuss des Heilbronner Tierheims.

Das ideale Winterquartier besteht aus einem Haufen aus Totholz, Reisig und Laub. Igel haben ein großes Revier, dieses kann bis zu 100 ha betragen. Um den täglichen Kalorienbedarf zu decken, benötigt ein erwachsener Igel ca. 100 bis 200 g Insekten. Durchlässe in Gartenzäunen helfen den Igeln, damit sie ihre tägliche Futterration finden können und ein ausreichend großes Revier haben. Aber auch das Zufüttern am Abend mit ungewürztem Rührei, Katzennass- und trockenfutter unterstützt schwache Igel dabei ihr Winterschlafgewicht zu erreichen

„Bitte entfernen Sie deshalb nicht alles Laub aus Ihren Gärten, sondern lassen Sie in einer ruhigen Ecke des Gartens einen Laubhaufen liegen. Somit helfen Sie nicht nur unseren Igeln, sondern der gesamten Tierwelt in unserer Umgebung.“ appelliert Anja Fischer, stellvertretende Vorsitzende des Tierschutzvereins.

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