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AOK Baden-Württemberg warnt vor Betrügereien an Telefon oder Haustür

Erfasst von: Redaktion, JJ | 27.03.2024 – 17.04.2024

Kriminelle fordern (Pflege-)Daten und bieten Hausnotrufsysteme und Pflegeboxen an

Eine dreiste Betrugsmasche überzieht derzeit Baden-Württemberg: Im ganzen Land melden sich Pflegebedürftige und Angehörige bei der AOK Baden-Württemberg und berichten von Anrufen und Besuchen unbekannter Personen, die sich als AOK-Mitarbeitende von scheinbar seriösen Gesundheitsorganisationen ausgeben. Die AOK Baden-Württemberg geht im Schnitt von fünf gemeldeten Fällen pro Tag aus. Im Rahmen dieser Gespräche werden sensible Gesundheitsdaten, wie zum Beispiel Pflegegrade, das Geburtsdatum und die Versichertennummer abgefragt. Zudem werden die Versicherten dazu gedrängt, Anträge zu unterzeichnen oder die Versichertenkarte wird abfotografiert. Die betroffenen Versicherten beziehungsweise deren Angehörige sind meist sehr verunsichert, da die kontaktierten Personen oftmals hochaltrig und pflegebedürftig sind und nicht wissen, was sie im Einzelnen unterschrieben oder welche Daten sie „freiwillig“ weitergegeben haben.

Absicht der Betrüger ist in den häufigsten Fällen, dass Anträge für zum Verbrauch bestimmte Pflegehilfsmittel, sogenannte „Pflegeboxen“, oder Anträge für Versorgungen mit Hausnotrufsystemen unterschrieben und anschließend bei der AOK zur Erstattung eingereicht werden.

Teilweise wird auch von Fällen berichtet, in denen Versicherte im Internet nach Pflegeunterstützung suchten und über Onlineformulare zur Bestellung von sogenannten kostenfreien „Pflegeboxen“ im Namen der gesetzlichen Pflegeversicherung aufgefordert werden.

Die AOK Baden-Württemberg weist mit Nachdruck darauf hin, dass dies keine AOK-Mitarbeitende sind und sie auch keine Angebote von Drittanbietern zur Versorgung von Hausnotrufsystemen oder Pflegeboxen platziert. Deshalb rät die Südwestkasse dazu, niemals am Telefon, an der Haustür oder im Internet Auskünfte zu den persönlichen und finanziellen Verhältnissen, Pflegegraden oder Pflegegeldansprüchen zu geben. Stattdessen sollte das Gespräch sofort beendet und vorher noch die angezeigte Telefonnummer und der Name der Gesprächspartner notiert werden.

Die AOK Baden-Württemberg bittet Betroffene mögliche Betrugsversuche der Kasse mitzuteilen und auch Anzeige bei der Polizei zu erstatten. Wer unsicher ist, kann sich bei der AOK bestätigen lassen, ob Anrufende bei der AOK tätig sind oder sich nur als vermeintliche Mitarbeitende ausgeben. AOK-Versicherte können sich dafür an das nächste Kundencenter oder an die AOK Direktberatung unter 0711 76 16 19 23 wenden. Die AOK bittet alle Betroffenen darum, die AOK vor Ort über ähnliche Erfahrungen zu informieren.

Unfreiwillig unterschriebene Anträge auf Pflegehilfsmittel können jederzeit zurückgezogen werden, sofern Leistungen nicht benötigt werden. Die Mitarbeitenden der AOK leiten darüber hinaus die Meldung an die Abteilung zur Bekämpfung von Fehlverhalten im Gesundheitswesen weiter. In Zusammenarbeit mit den zuständigen Ermittlungsbehörden können gegebenenfalls weitere Maßnahmen veranlasst werden.

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