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Stromausfall – ein reales Szenario?

Erfasst von: Redaktion, WZ | 13.12.2022 – 30.01.2023

In der vergangenen Woche gab es – auch in Nordheim – einen für unsere Verhältnisse eher ungewöhnlich großen und langen Stromausfall. Die Informationen zum Grund der Störung sind bisher leider dürftig. Der zeitliche Zusammenhang zum bundesweiten Warntag hat zusätzlich für einen solchen Vorfall sensibilisiert, auch wenn die Wahrscheinlichkeit unverändert sehr gering ist.

Wie in der Presse nachzulesen ist, muss – trotz Energiemangel – zumindest nicht mit einem unkontrollierten großflächigen Ausfall der Stromversorgung (= blackout) gerechnet werden. Interessant ist in diesem Zusammenhang nachfolgende Information der TransnetBW und der EnBW.

Die TRansnetBW GmbH betreibt das Strom-Übertragungsnetz in Baden-Württemberg. Die EnBW ist ein breit aufgestellter Partner auch der Kommunen für Energie und Infrastruktur. TransnetBW und EnBW haben informiert, dass sie das Szenario einer geplanten Abschaltung von Stromnetzteilen abgeschlossen haben. Der hierzu verwendete Begriff ist Brownout (= gezielte Lastreduktion im Stromnetz durch geplante, gesteuerte Abschaltung von Teilen des Stromnetzes durch (Fern)Abschaltung von„Trafos“).

Der französische Atomkonzern EDF und der französische Energieübertragungsnetzbetreiber RTE haben informiert, dass es in diesem Winter nicht mehr gelingen wird, weitere wesentliche Strommengen aus den französischen Atomkraftwerken ins Stromnetz zu bringen (über den schlechten Zustand der französischen Atomkraftwerke wurde in der Presse mehrfach berichtet). Dadurch steigt die Wahrscheinlichkeit eines Brownouts, insbesondere bei strengen Minustemperaturen im Winter. Die Wahrscheinlichkeit eines Blackouts ist nicht gestiegen.

Das Szenario eines Brownouts ist wie folgt zu beschreiben: Droht eine Überlastung des Stromnetzes, so erfolgt binnen weniger Minuten die Abschaltung von Ortstransformatoren für 90 Minuten. Kann in diesen 90 Minuten kein Ausgleich zwischen Stromanforderung und Stromlieferung erzielt werden, erfolgt eine Abschaltung weiterer Transformatoren, aber auch die Wiederinbetriebnahme der zuvor abgeschalteten Ortstransformatoren. Welche Transformatoren abgeschaltet werden obliegt dem Netzbetreiber. Er hat anhand der Betrachtung kritischer Infrastruktur hier bereits eine Priorisierung getroffen.

Wie die Netzbetreiber versichern, besteht ein Zusammenhang zwischen Außentemperatur und Strombedarf, sodass aufgrund der Entwicklung der Wetterlage eine Vorhersage einer Strommangelsituation durchaus möglich ist. Zeichnet sich eine solche ab, dann soll hiervor auch über Internet, Radio, App …informiert werden.

In diesem Zusammenhang hat die EnBW auf die App „Stromgedacht“ und die Internetplattform www.stromgedacht.de hingewiesen.

Hinweis der Gemeindeverwaltung: Auch wir werden im Rahmen unserer Möglichkeiten angemessene Vorbereitungen für einen zeitweiligen Stromausfall treffen. Interessierten wird hierzu die Internetseite des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe empfohlen (www.bkk.bund.de).

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