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Der Krieg machte sie nicht zu Feinden

Erfasst von: El-Kothany, Helga | 18.07.2021 – 01.08.2021

Die rund 20 Zuhörer, die am Juli-Stammtisch des Zabergäuvereins teilnahmen, erfuhren von Heimatforscher Kurt Sartorius, dass das Schicksal es mit Zwangsarbeitern nicht immer nur schlecht meinte.
Hryhorij „Gregor“ Sabadasch aus Kiew und Tadeusz „Tadek“ Scostka aus Polen hatten das Glück, fast wie Familienmitglieder aufgenommen zu werden. Es besteht auch ein freundschaftlicher Kontakt zwischen ihnen respektive ihren Nachkommen zu den Familien der damaligen Arbeitgeber.
Über eine Anfrage im Jahr 2011 von Gregors Enkel Mykola beim Rathaus Ludwigsburg nach Adolf Hafendörfer aus Bönnigheim kam es zwischen ihm und Kurt Sartorius zu einem lebhaften E-Mail-Wechsel. Gregor erfuhr so endlich, dass Hafendörfer aus dem Krieg zurückgekehrt war. Eine Frage, die ihn all die Jahre beschäftigt hatte.
Tadek war er erst dreizehneinhalb Jahre alt, als er dem landwirtschaftlichen Betrieb der Witwe Marie Altmann und deren Tochter Marie zugeteilt wurde. Er war geschickt, lernte schnell Deutsch.

1986 besuchte er Hilde, verheiratete Krieg, die später zu ihm nach Breslau fuhr. Heute führt Sohn Rolf Krieg aus Brackenheim den Briefwechsel weiter und hat Tadek auch schon besucht.
In Tadeks Garten wachsen Reben und er macht seinen eigenen Wein. „Das habe ich alles von Marie und Hilde in Bönnigheim gelernt.“

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