Mitteilungsblatt Nordheim

Im proppenvollen Naturfreundehaus stimmten Horst Ihle (Ziehharmonika) und sein Sohn Jürgen (Gitarre) auf einen kurzweiligen Abend mit dem Fleiner Dialektautor Wilfried Albeck ein. Der pensionierte Gärtnermeister ist schon seit vielen Jahren eine bekannte und zu Recht geschätzte Größe im Bereich schwäbisch-kabarettistischer Unterhaltung. Seine Lesung an diesem Abend ist denn auch eigentlich eine Art Ein-Mann-Kabarett. Oft sind es Dialoge, auch schriftliche, aus denen seine pointengewürzten Texte bestehen. Seine Fähigkeit, stimmlich eine weinerliche Ehefrau ebenso zu modulieren wie einen jugendlichen Enkel im Gespräch mit dem Opa, bereitet dem Publikum sichtlich großes Vergnügen. Albeck greift dabei inhaltlich Alltagsbeobachtungen jenseits des Kehrwochenklischees auf: Die Diaabende vergangener Zeiten, ein Kuraufenthalt der Ehefrau, der im Fiasko endet, scheiternde Urlaubspläne oder die Reklamationsodyssee bei einem Sackkärrelesdefekt („Glump, verreckts“). Wohltuend, dass der Autor hierbei auf eine Früher-war es-besser-Haltung verzichtet. Kongenial haben die Ihles ihr Liedgut auf den Abend abgestimmt. Vom „Spätzleslied“ bis zu Werner Veidts „Lausbua“ tragen sie ihren Teil für einen rundum gelungenen Abend bei.