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"Traumfänger" - Indianische Kunstwerke

Erfasst von: Widenmeyer stillgelegt, Lisa | 06.09.2016 – 20.09.2016

Traumfänger sind Kunstwerke aus dem Kulturkreis der Indianervölker, erzählt die Dozentin und Freischaffende Künstlerin Heide Pfannenschwarz. Diese weihen ihre Traumfänger, bevor sie ihn über ihr Bett oder im Tipi aufhängen, in einer besonderen Zeremonie ein. Dafür verwenden sie Salbei, den sie anzünden und mit dem Rauch ihr Heim damit reinigen, sprechen ein Gebet für ihren "Dreamcatcher", verbinden sich mit ihm gedanklich und stellen sich vor, was er schützen und ihr Haus segnen soll. Bei einer USA-Reise in den 1990er war Frau Pfannenschwarz selbst in dem Gebiet von Süd Dakota, der vielen Seen und der Prärie, u.a. auch bei den Sioux-Indianern, und wollte deshalb heute gerne das faszinierende Thema der Traumfänger beim Kreativ-Workshop aufgreifen. Sie werden oft schon als Geschenk den Neugeborenen überreicht. Bei den Urvölkern allgemein, z. B. "Anishinabe", auch Ojibwe genannt, den Sioux Lakota Indianern, oder Nachbarstämmen, haben sie ihren Ursprung. Je nach Legende, Verwendungszweck und Bedeutung, wird er noch aus Naturmaterialien hergestellt. Der Ring besteht aus Weide, vorzugsweise der Red Willow-Weide, in dem ein Geflecht aus Sehnenfäden eingearbeitet wird und Fasern der Stängel großer Brennessel, das eine Form eines Spinnennetzes hat, wo eine Perle, ein Saatkorn oder geschnitztes Holz und eine Naturfeder angebracht wird. Ein sehr alter geistlicher Führer der Lakota hatte vor sehr langer Zeit eine Vision auf einem hohen Berg, wo ihm "Iktomi" der große Trikster und Führer der Weisheit in einer Gestalt als Spinne erschien. Er sprach zu ihm in einer heiligen Sprache wo der Führer verstand. Der Legende nach würden Spinnennetze uns schützen, alle schlechten Träume fangen und nur die guten Träume durchlassen. Wenn die Sonne aufging, lösten sich mit den ersten Strahlen alle gefangenen schlechten Träume auf. Die runde Form der Traumfänger ist ein Symbol für die tägliche Reise der Sonne und des Mondes über den Himmel und den Kreislauf des Lebens. Die faszinierende Geschichte spornt heute die Kinder richtig an um ihren speziellen "Traumfänger" zu gestalten. Wir benutzen Ringe aus Holz, Metall, Draht oder Kunststoff in unterschiedlichen Größen, die wir mit Wolle, Lederbändern oder Stoffbahnen umwickeln. Dazu brauchen wir Zeit und Geduld. Heute entscheiden sich die Kinder für weiße, weiß-blaue und grüne Wolle. Danach kommen wir an Spinnennetz, das wir mit einem etwas kräftigeren Nylonfaden oder Wolle gestalten! Die Dozentin Heide Pfannenschwarz erklärt, das macht noch mehr Arbeit, erfordert Fingerspitzengefühl und demonstriert anhand eines Musters immer wieder die nicht ganz einfache Technik, eine echte Herausforderung, und springt danach von Kind zu Kind um behilflich zu sein. Wir müssen überhaupt verstehen, wie die einzelnen Reihen vom äußeren Rand nach innen und weiter geflochten, bzw. geknotet werden. Immer kleiner und enger werden die Reihen, in der Mitte ist dann Platz für ein Loch oder eine schöne Perle. Weitere kleinere Perlen und interessante Federn oder Bänder können dann nach Wunsch ins Netz eingebunden und danach auch am Ring mit Faden, Kordel oder Lederband angebunden werden. Zu ihren Ringen passend wählen die Kinder heute weiße, hellblaue und rosa Federn oder eine ganz bunte Mischung zum grünen Ring, bei den anderen weiße und naturfarbene Federn, bzw. weiße und rosa Perlen. Ein sehr kreativer Junge, der besonders schnell die Technik verstanden hat, hat sich noch mit einer kleinen Zange einen Draht zurechtgebogen, wo er seine tollen Naturfedern anklebt. Es macht allen sehr viel Spaß, fördert die Kreativität. Ruhig ist es im Raum, jedes Kind arbeitet fleißig, es ist außerdem sehr entspannend, man kann sich da richtig vertiefen, jedoch enorm zeitaufwändig. Die Dozentin und die Kinder sind begeistert, die viele Arbeit hat sich gelohnt, jeder hat seinen einzigartigen Traumfänger und ist stolz ihn in den Händen zu halten.                                                                                                                    Heide Pfannenschwarz

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