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Dschungelexpedition am alten Neckar (BUND Nordheim/Ev. Jungschar Nord-hausen), 09.09.2011

Erfasst von: | 13.09.2011 – 13.09.2011

Trotz regnerischem Wetter trafen sich 13 mutige Jungs und Mädchen um unter der Leitung von Felix Hertner die Dschungelexpedition entlang des alten Neckararms von der Bahnstation Nordheim an zu starten. Der BUND (Bund für Umwelt und Naturschutz) und die evangelische Jungschar Nordhausen führen nun zum 3. Mal diese Wanderung durch - und jedes Mal ist es abenteuerlicher! Mit geschlossenen Augen die Geräusche hören, schnuppern, seine Kraft und Möglichkeiten spüren und mit dem Lied "Danke für diesen guten Morgen..." innezuhalten, lohnt sich auch an anderen Tagen. Dass der Neckar nur knapp 400km lang ist und 27 Stau- stufen hat, weil er vor 1934 der reißendste Fluss Europas war - für die Teilnehmer schwer vorstellbar. Dass Ochsengespanne die Schiffe mühsam gegen die Strömung auf Uferpfaden Richtung Stuttgart zogen... , wie der Eisenbahnbau 1848 das Neckartal veränderte - heute wirkt dennoch alles wild und ursprünglich. Unter den Schienen durch entlang des alten Mühlkanals erwartete uns nämlich ein unglaubliches Dickicht. Die Jungs mit den 2 Buschmessern hieben als Vorhut die 3m hohen Springkräuter, Brombeeren und Brennesseln nieder, und die Gruppe folgte langsam über den glitschigen Untergrund, oft tief unter umgestürzten Weidengestrüppen hindurchkriechend. Schon bald wollte Leiter Felix den Rückzieher machen, aber die Jungs und erstaunlicherweise auch die Mädels waren einstimmig für den Weitermarsch. Da war Felix doch sehr beeindruckt .Ein großes Lob für solchen Mut! Am Ufer öffnet sich ein Blick auf die flache, von bizarren Weiden gesäumte Wasserfläche mit majestätisch davonsegelnden riesigen Fischreihern und vielen Wasserringen von den Insektenschnappenden Fischen.  Nach ca. 500m echten schwäbischen Dschungels erreichten wir glücklicherweise den Feldweg Richtung Wehr und konnten die Macheten einstecken. Dort konnte man auch viele Heil- und Nutzpflanzen entdecken: Wilde Möhren, Kletten, Topinambur, Knöterich und schöne Walnußbäumchen mit aus der schale fallenden Nüssen. Leider eignet sich ein Schweizer Messer nicht wirklich zum Nussöffnen - musste Marie schmerzhaft feststellen. So gab es einen Schnitt zu verbinden, der hoffentlich schnell verheilt. Vielleicht reicht jemand einen Änderungsvorschlag bei Victorinox ein... Beim Wehr wurde klar, dass der Neckar an manchen Stellen auf fast 10m aufgestaut ist, und der Kanal eine unglaubliche Ingenieurleistung von Otto Konz und Otto Hirsch ist. Zur damaligen Zeit mit viel Manneskraft und bescheidenen Maschinen sowieso. Jeder sammelte unter den Pappeln trocken gebliebenes Holz und bald prasselte ein enormes Wurstfeuer mit einer schönen Glut. Wie dankbar waren wir für den mittlerweile blauen Himmel der das Gras trocknete. Wie schmeckte nach der Anstrengung die Knackwurst am selbergeschnitzten Haselstock mit frischem Brot! Der Rückweg ging einen engen Durchlass unter der  Bahn hindurch, eine wackelige steile Weinbergstaffel am Ökoweinberg des BUND Lauffens entlang hoch, bis zum Feldweg Richtung Kleintierzüchter erneut zur Bahnstation mit dem selten so innigen Wunsch, schnell nach Hause abgeholt zu werden, die nassen Klamotten loszuwerden und dem geschundenen Körper eine heiße Dusche zukommen zu lassen! Jedenfalls - bei BUND und kirchlicher Jungschar mitzumachen lohnt sich, meinen wir.

Felix

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