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Mitteilungsblatt Nordheim

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Zabergäu Gymnasium

Erfasst von: | 29.07.2009 – 12.08.2009

Auch Poltergeistern kann es gruseln

Musikalischer Höhepunkt zum Jahresabschluss mit dem „Gespenst von Canterville"

Er hüpft quicklebendig wie ein kleiner Kobold über die Bühne, er singt, dass sich die Balken des altehrwürdigen Schlosses biegen, er erobert die Herzen des Publikums in weniger als einer Geisterstunde: Jan Jerlitschka, Kl.5d, alias Sir Simon von Canterville, der neue Musical-Star.

Mit einem rundum gelungenen Unterstufenkonzert hat am letzten Mittwoch das Zabergäu-Gymnasium im Brackenheimer Bürgerzentrum den Veranstaltungsreigen, bei dem sich ein Highlight ans andere reihte und viele, viele Zuschauer begeisterte, für dieses Schuljahr beendet.

Die Musiklehrer Miriam Burkhardt, Dana Herzog, Dorothee Rieger und Daniel Strasser, unterstützt von den Musikmentorinnen Dorothea Plehn und Nina Reichert, haben alle Hände voll zu tun, das zweistündige, abwechslungsreiche Programm mit den vielen verschiedenen Gruppen reibungslos über die Bühne zu bringen.

Den Auftakt machen die jungen Streicher der Klassen 5 mit einer Hommage an Michael Jackson - „Heal the World". Kein leichtes Unterfangen für die kleinen Hände an den großen Geigen, und so mancher Ton erklingt noch etwas krächzend. Umso beeindruckender das Unterstufenorchester, das mit nur einem Jahr mehr an Übung nahezu perfekt spielt und dessen „Always Look on the Bright Side of Life" kaum vom Original zu unterscheiden ist.

Ein Novum an diesem Abend ist die Blockflötengruppe der Klassen 5a und 5b: So viele Flöten auf  einmal hört man selten, und ihr „Amazing Grace" ist daher erstaunlich raumfüllend, höchst melodisch und wie immer bewegend - und man glaubt, die Dudelsäcke Schottlands zu hören. Besonders „cool" an der Gruppe sind die vielen flötenden Jungs, ein eher ungewohntes Bild, die ihre Aufgabe perfekt meistern.

Der Chor der Klassen 6 und 7 interpretiert makellos Songs fürs Herz wie „Circle of Life" oder - mit Soloeinlagen von David Schilling - „That's What Friends Are For".

Doch der Höhepunkt des Abends ist zweifellos „Das Gespenst von Canterville" - ein Musical von Johannes M. Michel, sehr frei nach Oscar Wildes reizender Geschichte von der Familie Canterbury, die ihr Schloss aus finanziellen Gründen an eine reichlich respektlose amerikanische Familie verkauft. Das arme Schlossgespenst Sir Simon erleidet die schlimmste Zeit seiner über 400jährigen Spukkarriere.

Begleitet vom Oberstufenorchester (verstärkt durch den „Ehemaligen" Hansjörg Döbele sowie Andreas Scheer) und einer Tanzgruppe, die nachts im Schloss Menuett tanzt und rockt, entspinnt sich auf der Bühne eine unterhaltsame Geschichte: ein bisschen „Dinner for One" und etwas mehr Oscar Wilde, ansprechende, peppige Musik mit ein paar Takten „Pomp and Circumstance", alles perfekt! Amüsant die Kakophonie zur Geisterstunde, die ächzenden Geigenden, wenn das Gespenst durchs Schloss spukt, die witzigen Dialoge und natürlich die Hauptperson, Sir Simon! Jan Jerlitschka singt, tanzt, spielt, als stünde er schon immer auf der Bühne, mit kräftiger, klarer Stimme, frei von Nervosität, mit einem sicheren Gefühl für Rhythmus - und Komik.

Ein toller Abend und ein Riesenapplaus für das große Aufgebot an Akteuren und Helfern (danke an Sybille Proksch für das Bühnenbild und Ingrid Gries-Maiwald für die Tanzszenen), ein exzellenter Schlusspunkt für ein ereignisreiches Schuljahr und der Auftakt für hoffentlich erholsame Sommerferien! (el)

 

 

Ein Gespenst lernt das Gruseln. Jan Jerlitschka als Sir Simon (vierter von li.) das Gespenst von Canterville.

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