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Mitteilungsblatt Nordheim

Neues aus Nordheim und Nordhausen (Archiv)

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Neues Rathaus offiziell in Betrieb genommen

Erfasst von: Redaktion, DS | 06.08.2020 – 13.08.2020

Meilenstein der Ortssanierung

Als weiteren Schritt in die Zukunft, der insbesondere deshalb möglich war, weil das Projekt kräftig aus dem Landessanierungsprogramm unterstützt wurde, sieht Bürgermeister Volker Schiek das nun fertig gestellte Rathaus der Gemeinde. Leider war eine Einweihung im üblichen Rahmen wegen den geltenden Corona-Regeln nicht möglich. So waren zur offiziellen Inbetriebnahme „nur“ die Gemeinderäte, die wichtigsten Planer und einige Ehrengäste eingeladen. Zu denen gehörte Ehrenbürger Julius Scheffler, der stellvertretende Ministerpräsident unseres Landes, Innenminister Thomas Strobl, aber auch Landrat Detlef Piepenburg und weitere.

 

Das Nordheimer Rathaus – der Neubau und der ältere Bauteil fügen sich zu einem stimmigen Ensemble in der Ortsmitte.

 

Nicht mehr tragbar, rechtlich teilweise bedenklich und keinesfalls zukunftsfähig; so präsentierte sich die Unterbringung der Nordheimer Gemeindeverwaltung bis 2018. Im früheren von Seybold‘schen Gebäude, erbaut 1854 und seit 1964 Rathaus, war der Platz schon lange nicht mehr ausreichend. Im Laufe der Jahre wurde deshalb nach und nach das frühere Nebengebäude in Beschlag genommen und jeweils mit kleineren Umbaumaßnahmen für Verwaltungszwecke tauglich gemacht. Dennoch blieb das Gebäude immer eine umgebaute Scheune.

Nachdem Fachleute dessen Substanz untersucht und von weiteren Investitionen dringend abgeraten hatten, wurde nach ausführlichen Beratungen im Gemeinderat der Beschluss gefasst, das alte Gebäude abzubrechen und einen passenden Neubau zu errichten. Dass diese zukunftsweisende Maßnahme aus Mitteln des Landessanierungsprogramms wertvolle Unterstützung erfahren hat, spielte bei dieser Entscheidung sicher eine große Rolle.

Sehr weitsichtig war dann der Beschluss des damaligen Gemeinderates, so zu bauen, dass eine gewisse Raumreserve vorhanden ist. Diese Vorgabe und alle weiteren Anforderungen hat das Architekturbüro Kuon & Reinhardt sehr gut erfüllt. Der Neubau passt gestalterisch und maßstäblich gut in die Ortsmitte neben das seitherige denkmalgeschützte Rathaus. Vor allem aber bestehen in den geschaffenen neuen Räumen nun gute und zeitgemäße Voraussetzungen für die Arbeit der Rathausbediensteten.

Gab es bis vor 2 Jahren in Nordheim keine Möglichkeit, barrierefrei zur Gemeindeverwaltung zu gelangen, so sind nun die Räume weit überwiegend stufenlos erreichbar – mit Ausnahme des Bauamtes im alten Bauteil. Aber auch für diesen Teil der Verwaltung sind Termine und Gespräche jederzeit in stufenlos erreichbaren Räumen möglich. Das Archiv, das die Geschichte der Gemeinde beherbergt, ist nun endlich vernünftig untergebracht. Erstmals hat die Gemeinde ein Trauzimmer, welches nicht nur für jährlich rund 50 Eheschließungen genutzt werden kann, sondern – da kombinierbar mit dem Eingangsbereich des Rathauses – flexibel auch für größere Veranstaltungen. Das Bürgerbüro im Erdgeschoss des Neubaus symbolisiert schon durch die optische Transparenz, dass die Mitarbeiter der Gemeinde für die Bürger da sind. Dennoch sei auch an dieser Stelle darauf hingewiesen, dass dies aus gutem Grund für die Öffnungszeiten und vereinbarte Termine gilt.

Architekt Reinhardt schilderte der versammelten Festgemeinschaft den Bauablauf, der insbesondere im historischen Gebäudeteil von Überraschungen geprägt war. So waren z. B. die Balken des alten Daches an manchen Stellen so verfault, dass Teile ersetzt werden mussten; alter Parkettboden musste entfernt werden, weil er mit Schadstoffen belastet war. Letztlich zählt aber das Ergebnis, und das ist auch für den Architekten ein gutes.

So sah es auch der stellvertretende Ministerpräsident unseres Landes, Thomas Strobl, der gleichzeitig in seiner Eigenschaft als Innenminister und damit als oberste Kommunalaufsicht die Grüße der Landesregierung mit nach Nordheim brachte. Strobl gratulierte der Gemeinde zum gelungenen Werk, welches vom Land mit insgesamt rund 2 Mio. EUR aus Mitteln der Städtebauförderung (Landessanierungsprogramm) unterstützt wird. Aus den vom Regierungspräsidium verwalteten Mitteln des Ausgleichsstocks für finanzschwache Gemeinden fließt ein Zuschuss von rund 280.000 EUR nach Nordheim. Die Baukosten betragen voraussichtlich gut 7 Millionen EUR, wobei in dieser Summe nicht nur der Neubau und die Teilsanierung des Altbaus enthalten sind, sondern auch der Abriss des alten Nebengebäudes, die zeitweise Unterbringung der Gemeindeverwaltung im Alten Bauhof, die für einige Bereiche beschafften neuen Möbel sowie die Außenanlagen.

 

Auf Besichtigungstour durch das Nordheimer Rathaus; von links Ralf Steinbrenner BM Leingarten; Kai Kohlenberger BM Ittlingen; Nico Morast BM Massenbachhausen; Rainer Hinderer MdL; Ehrenbürger Julius Scheffler; BM Volker Schiek; Ortshistoriker Ulrich Berger; Margot Scheffler; stellv. Ministerpräsident Thomas Strobl; Staatssekretärin Friedlinde Gurr-Hirsch; Architekt Wolfgang Reinhardt; Susanne Bay MdL.

 

Nach den kurzen Ansprachen konnten sich die Gäste bei einer Besichtigung einen persönlichen Eindruck von dem machen, was geschaffen wurde. Sehr positiv wurde vermerkt, dass neben dem ansprechenden Erscheinungsbild auch der praktische Nutzen und die Wirtschaftlichkeit deutlich ablesbar sind. Die Freude über das nun fertige Werk wurde für den Bürgermeister dadurch getrübt, dass weder die Bevölkerung noch die Mitarbeiter der Gemeinde eingeladen werden konnten. Dies soll – je nach weiterer Entwicklung der Corona-Situation – baldmöglichst nachgeholt werden. Mit Blick auf das übliche und erfreuliche Interesse der Bevölkerung an der Entwicklung der Gemeinde wird ein Tag der offenen Tür aber nicht vor dem Sommer 2021 möglich sein.

 

Die Gäste der offiziellen Inbetriebnahme des Rathauses haben sich nach der Besichtigung des Gebäudes auch vom praktischen Nutzen und der herausragend schönen Atmosphäre der Rathausterrasse überzeugt.

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