Mitteilungsblatt Nordheim
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POLIZEIDIREKTION HEILBRONN
Erfasst von: Redaktion, WZ | 01.08.2008 – 30.08.2008
Warnung !!!!
Neue Betrugsmasche mit angeblicher „Nachbarschaftspost"
Eine neue Variante des Betrugs beschäftigt die Unterländer Polizei seit einigen Monaten: Mittlerweile liegen schon eine ganze Reihe von Anzeigen vor, aber wie viele Bürger diesem Betrug tatsächlich auf den Leim gegangen sind, weiß die Polizei nicht wirklich.
Die Masche ist immer dieselbe und funktioniert folgendermaßen:
Zunächst klingelt das Telefon. Eine Bandansage teilt mit, dass ein Nachbar im Internet „Post", also eine Nachricht, für den Angerufenen hinterlegt habe. Zum Abrufen der Nachricht müsse allerdings ein Code eingegeben werden, der bei diesem Anruf gleich mitgeliefert wird. Wenn der gutgläubige Internetbenutzer dann die angegebene Seite (http://www.nachbarschaftspost.com/) anklickt, seine Telefonnummer und den Code eingibt, passiert gar nichts. In keinem einzigen der bisher bekannt gewordenen Fälle war tatsächlich eine „persönliche Nachricht" hinterlegt. Die Website ist so aufgemacht, dass der Benutzer allzu leicht die Zahlungspflicht übersieht, die sich in der drittletzten Textzeile verbirgt, zumal sie in grüner Schrift vor einem hellgrünen Hintergrund gehalten ist. Nach einigen Wochen flattert dann ein Mahnschreiben über 59 Euro ins Haus, das nicht einmal einen Absender enthält, wo man Einspruch einlegen könnte. Dem Empfänger wird darin suggeriert, er habe einen Betrug begangen. Solchermaßen eingeschüchtert, bezahlt dann sicherlich der eine oder andere und sei es nur, um seine Ruhe zu haben.
Die Polizei warnt ausdrücklich vor dieser Betrugsmasche:
- Schon der Anlass („Nachbarschaftspost") ist doch - objektiv betrachtet - mehr als fragwürdig: Wenn Ihr Nachbar etwas von Ihnen möchte, wird er Sie wohl kaum über das Internet kontaktieren. Er wird sie persönlich aufsuchen, vielleicht auch anrufen, aber sicherlich nicht den beschriebenen Aufwand treiben.
- Ganz allgemein gilt: Wenn Sie Rechnungen von Inkassounternehmen über angebliche Internetleistungen erhalten, sollten Sie sehr vorsichtig sein. Überprüfen Sie die Grundlage für diese Rechnungen. Im Zweifelsfall wenden Sie sich bitte an Verbraucherzentralen, aber auf keinen Fall vorschnell den geforderten Betrag bezahlen. Informationen zu diesem Thema erhalten Sie auch bei der Prävention der Polizeidirektion Heilbronn (Tel.: 1042780)
- Sollte Ihnen bereits ein finanzieller Schaden entstanden sein, dann gehen Sie zur Polizei und erstatten Anzeige. Bei jedem Polizeirevier gibt es einen oder mehrere Beamte, die auf die Bearbeitung von Internetbetrügereien spezialisiert sind.
Im Bereich der Polizeidirektion Heilbronn wurden bislang zwölf Fälle bekannt. Es wird jedoch davon ausgegangen, dass es um ein Vielfaches mehr Fälle gibt.
Rainer Köller




