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Dr. Otfried Kies berichtet über Gefangene der beiden Weltkriege im Zabergäu

Erfasst von: El-Kothany, Helga | 13.02.2018 – 27.02.2018

Über die Situation im ersten Weltkrieg ist in den Heimatbüchern und Gemeindearchiven wenig erhalten.
In Lauffen war ein Großteil der kriegsgefangenen Franzosen und Russen in der alten Stadthalle untergebracht waren und ihr Versuch, diese anzuzünden und zu fliehen, scheiterte.
Landwirtschaft und Gewerbe konnten die Gefangenen zur Hilfe bei der Arbeit anfordern, wie in Pfaffenhofen und Frauenzimmern.
Über die Situation im Zweiten Weltkrieg gibt es mehr.
Trotz Krieg war der Umgang zwischen Bevölkerung und Gefangenen oft familiär.
Zu den französischen Gefangenen in Weiler war man so gut, dass sie beim Einrücken der französischen Truppen diese baten, die Bewohner zu verschonen. Nach dem Krieg besuchten Gefangene von einst mit ihren Frauen ihre damaligen Arbeitgeber.
Als in Pfaffenhofen die Truppen auf das  Rathaus zumarschierten, stießen sie auf Victor Ribardière, der ihnen erzählte, dass die Gefangenen stets menschlich behandelt worden seien. Auch dieser Ort blieb unbehelligt.
Es gab jedoch auch Friedrich Mußgay, Oberst der Gestapo, der einen mobilen Galgen anfertigen ließ und darauf brannte, polnische Zwangsarbeiter hinrichten zu lassen, wie Aleksander Krzesciak 1943 in Güglingen. „Ermorden“, korrigiert Dr. Kies den üblichen Wortlaut, denn es gab keine Gerichtsverhandlungen.

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